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Österreich

Nationales Ökosystem für Unternehmertum und Unternehmerinnen

Wirkungsmessung – Ergebnisse der Online-Befragung mit Digitalisierungsexperten

Schlussfolgerungen der lokalen Round Table Gespräche mit Stakeholdern


Nationales Ökosystem für Unternehmertum und Unternehmerinnen

In den letzten Jahren ist der Anteil der Frauen, die ein eigenes Unternehmen gründen, in Österreich stetig gestiegen. Derzeit werden etwa 45% der neuen Unternehmen von Frauen gegründet.

Die Erhöhung der Zahl der Unternehmerinnen im Allgemeinen ist ein erklärtes Ziel der österreichischen Politik. Um Frauen die Existenzgründung zu erleichtern, wurden spezielle Förderprogramme aufgelegt, um Unternehmerinnen kompetent und frauenspezifisch zu beraten und Frauen den Einstieg in die Selbstständigkeit zu erleichtern.

Beispiele sind:

·         Gründungsprogramme des Arbeitsmarktservice (mit besonderem Fokus und Dienstleistungen für Gründerinnen). Dienstleistungen sind: Beratungen, Schulungen, finanzieller Zuschuss

·         Coaching-Programme für Gründerinnen

·         Mentoring-Programme

·         Finanzielle Zuschüsse

·         Mikrokredit-Angebote

Anbei einige Fakten aus einer Studie (IMAS 2019) zur Selbstständigkeit in Österreich und geschlechtstypischen Unterschieden:

·         Fakt ist, dass der Trend zur Selbstständigkeit in Österreich nicht auf ein Geschlecht zurückzuführen ist, denn fast so viele Frauen wie Männer gründen ein Unternehmen. Charakteristisch für Unternehmerinnen ist jedoch, dass sie später starten, weniger risikoafin sind und die Unternehmen länger halten.

·         Die größten geschlechtsspezifischen Unterschiede bestehen in den Gründungsmotiven. 23 Prozent der Unternehmerinnen in Österreich streben nach mehr Flexibilität, um Familie und Beruf besser vereinbaren zu können, für nur 13 Prozent der Männer war dies ein entscheidender Faktor bei ihrer Gründung. Die Mehrheit der Männer (45 Prozent) setzt auf höheres Einkommen und Selbstbestimmung, während dies nur für 31 Prozent der Unternehmerinnen ein Grund für die Unternehmensgründung war.

·         15 Prozent der Frauen sehen professionelles Know-how als Hürde, während nur neun Prozent der Männer dies als schwierig empfinden.

·         Weniger als 30% der Gründerinnen legen besonderen Wert auf Digitalisierung (Männer 44%)

Alle Analysen zu bürokratischen und institutionellen Hürden für Gründerinnen und Gründer in Österreich zeigen, dass diese ähnlich sind. Die Hürden für Frauen, die ein eigenes Unternehmen gründen, liegen viel mehr in gesellschaftspolitischen Fragen oder sind ein starkes Sozialisationsthema.

Da der Kern der Hindernisse eher sozialer und oft auch psychologischer Natur ist, sind Maßnahmen auf verschiedenen Ebenen erforderlich, um sie anzugehen. Daher versuchen relevante Akteure in Österreich zunehmend, geeignete Maßnahmen zu ergreifen und bereits in einer sehr frühen Lebensphase anzusetzen, um stereotype Frauen- und Männerbilder abzubauen und echte Gleichstellung zu ermöglichen.  Um Begeisterung für das Thema Unternehmertum zu wecken, gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, die bereits im Kindergarten oder in der Grundschule genutzt werden können. Es ist wichtig, Vorbilder aufzuzeigen, um ein besseres Verständnis für Frauen als Unternehmerinnen zu schaffen und diesem Berufsbild eine positive Konnotation zu geben.

Laut einer Umfrage geben etwa die Hälfte (16 Prozent) so viele Frauen wie Männer (35 Prozent) an, dass sie in Zukunft eine Finanzierung benötigen, um ein Unternehmen zu gründen. Meistens auch, weil sie kleinere Unternehmen gründen. Männer gehen tendenziell mutiger in die Selbstständigkeit und planen gleich mehr Finanzierungsvolumen ein. Nicht zuletzt resultiert dieser hohe Unterschied auch aus den unterschiedlichen Branchen der Geschlechter.

Tatsächlich starten Frauen aber meist mit weniger Eigenkapital als Männer. Dies liegt daran, dass sie oft in Branchen gearbeitet haben, in denen sie weniger verdient haben oder oft nur Teilzeit gearbeitet haben oder aufgrund von Kinderbetreuungszeiten arbeitsunfähig waren.

Experten empfehlen auch, die finanzielle Bildung von Frauen zu verbessern. Denn Wissenslücken wirken sich nicht nur negativ auf die private Altersvorsorge aus, sondern beeinträchtigen auch die Karrierechancen – etwa bei der Existenzgründung.

Eine besondere Situation besteht im Bereich der Finanzierung durch Business Angels und Venture Capital: Der Zugang zu Finanzmitteln ist für viele von Frauen geführte Start-ups nach wie vor ein Problem.  Hier ein Statement einer Gründerin zu diesem Thema: "Wie Geld verteilt wird, gerade in einem kleinen Land wie Österreich, ist durch Netzwerke. Für Frauen ist es viel schwieriger, in diese männerdominierten Netzwerke zu kommen."

Während die Zahl der von Frauen geführten Unternehmen in Österreich in den letzten Jahren gestiegen ist, sind die längerfristigen Auswirkungen der Pandemie noch nicht bekannt. Der Global Gender Gap Index des Weltwirtschaftsforums legt nahe, dass Covid-19 den Fortschritt in Bezug auf die Gleichstellung der Geschlechter um eine Generation zurückdrängen kann, wobei Frauen überproportional für Kinderbetreuung und Hausarbeit verantwortlich sind.

Gerade wenn es um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht, zeigen alle Studien, dass Frauen immer noch deutlich stärker belastet sind als Männer. Deshalb beginnen Frauen die Selbstständigkeit oft nur als Alternative zu einem Nebenjob. Die mit dem unternehmerischen Bereich verbundenen oft niedrigeren Einkommensmöglichkeiten führen aber auch zu niedrigeren Rentenbeiträgen und damit zum Risiko möglicher Altersarmut. Ein weiter geplanter Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen und eine Verbesserung dieses Angebots würde die berufliche Situation von Frauen im Allgemeinen verbessern, aber auch Unternehmerinnen im Besonderen entlasten

 

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Wirkungsmessung – Ergebnisse der Online-Befragung mit Digitalisierungsexperten

Nr.

Geschlecht

Position

1.

M

Trainer

2.

F

Trainer

3.

F

Trainer

4.

M

Trainer

5.

M

Trainer

 

Die 5 Trainer (3 Frauen, 2 Männer) waren bereits an der Entwicklung der Inhalte in IO3 beteiligt und gaben ihr Feedback zum entwickelten Curriculum.

Alle gaben an, dass sich das für Digitalexperten entwickelte Training letztlich positiv auf die Arbeit mit der Zielgruppe auswirken und helfen wird, erfolgreicher zu agieren.

Die Bedeutung eines solchen Digitalisierungstrainings für Unternehmerinnen wurde zwischen wichtig (2) und sehr wichtig (3) eingestuft.  

Nur eine Expertin hat bisher an einem ähnlichen, spezifischen Training teilgenommen (zur Unterstützung der Arbeit mit Unternehmerinnen) – Vorbereitungsprogramm für die Tätigkeit als Mentorin in einem Professional Women Network Mentoring-Programm

Eine ähnliche Ausbildung zur Digitalisierung wurde bisher von keiner von ihnen explizit für Unternehmerinnen angeboten.

Zu Frage 5 Zeitersparnis: 4 Trainer bewerteten Einsparungen zwischen 26-50%, 1  zwischen 1-25%.

Zu Frage 6: Kostensenkung: 2 Trainer bewerteten Einsparungen zwischen 26-50%, 3 zwischen 1-25%.

Zu Frage 7 Umsatzsteigerung: 3 Trainer rangierten zwischen 26-50%, 2 zwischen 1-25%.

Zu Frage 8: Investition und Rentabilität - folgende Kernaussagen wurden gemacht

·         Inwieweit Unternehmerinnen von der Digitalisierung profitieren, hängt sehr stark vom Unternehmen, also der Branche und der Zielgruppe ab.

·         Die ersten Schritte in Richtung Digitalisierung werden in der Regel als zusätzlicher Aufwand gesehen (ggf. Kosten für Softwaresysteme, vor allem aber der Zeitaufwand für die Umstellung und das Erlernen der digitalen Tools). D.h. der Nutzen sollte immer langfristig betrachtet werden. Diese Schritte sind jedoch für nachhaltiges Wachstum unumgänglich.

·         Wenn Investitionen und Schulungen strategisch geplant sind und ein Schritt-für-Schritt-Plan genau definiert, was wann umgesetzt werden soll, zahlt es sich immer aus.

·         Der Nutzen kann auch in der gesteigerten Lebensqualität liegen.

 

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Schlussfolgerungen der lokalen Round Table Gespräche mit Stakeholdern

Der Runde Tisch wurde aufgrund der COVID19-Beschränkungen in Form eines Online-Meetings durchgeführt.  Die 10 Teilnehmerinnen vertraten unterschiedliche Akteure: Wirtschaftskammer Steiermark, Frauen in der Wirtschaft Steiermark, Arbeitsmarktservice Kärnten, Förderagenturen (SfG, WA Wien), Frauennetzwerke (Gründerinnen, BIC, Frauen Business Center), Trainings- und Beratungsunternehmen im Bereich Startups (ÖSB Consulting, Ideentriebwerk)

Das Erasmus+ Projekt DIGI Women und die bisher entwickelten Ergebnisse wurden vorgestellt. Die folgenden Fragen wurden diskutiert und die wichtigsten Schlussfolgerungen zusammengefasst.

Wie das Curriculum am besten so genutzt wird, dass es die Fähigkeit von Digitalisierungsexperten effektiv erhöht, Unternehmerinnen bei der Verbesserung ihrer Nachhaltigkeit zu unterstützen?

Es gibt bereits verschiedene Beratungs- und Trainingsaktivitäten zur Unterstützung von Start-ups und KMU. Mehrere Unternehmen und Experten haben sich auf den Bereich der Schulungen für Unternehmer spezialisiert. In Programmen einiger Förderorganisationen müssen die beauftragten Experten spezielle Qualifikationsnachweise vorlegen. (z.B. Gründungsprogramm der öffentlichen Arbeitsverwaltung: Gender- und Diversity-Training - min 16h). Es kann erwogen werden, (Teile der) entwickelten Ausbildung als Qualitätsstandards in geförderten Förderprogrammen zu definieren.

Daher ist es notwendig, ein entsprechendes Angebot für die Teilnahme an einer solchen Schulung zu erstellen. Die Wirtschaftskammer als Vertretungsorgan für Berater und Ausbilder könnte diese Ausbildung in ihr Weiterbildungsangebot aufnehmen. Unser entwickeltes Curriculum könnte auch als spezielles Modul in Train-The-Trainer-Kurse verschiedener Trainingseinrichtungen integriert werden. Um Trainer zur Teilnahme an diesem Training zu motivieren, ist es wichtig, dass sie auch für sich selbst einen Mehrwert generieren können – dieser Nutzen für den Trainer muss ihnen vermittelt werden.

Die erwarteten Auswirkungen auf die Unternehmen von Unternehmerinnen

Die Digitalisierung betrifft heute alle Lebensbereiche und kann gerade für kleine Unternehmen auch neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnen. Gerade Frauen haben hier oft Nachholbedarf, weshalb eine entsprechende Ausbildung in diesem Bereich so wichtig ist. Generell sollten Trainings nicht nur zum Erwerb fachspezifischer Inhalte beitragen. Der Austausch mit anderen Teilnehmern soll auch zu neuen Kontakten und informellem Lernen führen. Für Frauen ist es oft schwieriger als für Männer, entsprechende Netzwerke aufzubauen. Durch die Teilnahme an Schulungen besteht auch die Möglichkeit, Kontakte für eine mögliche Zusammenarbeit zu knüpfen und zu sehen, wie sich andere Unternehmer mit ähnlichen Problemen verhalten. Um angemessen auf die Zielgruppe eingehen zu können, müssen die Trainer die Bedürfnisse und Erwartungen kennen und auch zielgruppengerecht kommunizieren können. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, können die Teilnehmer das für sie passende Wissen übernehmen und in ihrem Unternehmen umsetzen. Das Curriculum berücksichtigt die spezifischen Bedürfnisse von Unternehmerinnen und ist daher ideal geeignet, die Zielgruppe zu unterstützen

Wie kann es Organisationen und politische Entscheidungsträger dabei unterstützen, die Situation von Unternehmerinnen im Allgemeinen und Frauen, die sich in schwierigen Situationen befinden, aber auch von KMU im Allgemeinen zu verbessern?

Ein Trainingsprogramm, das auf die spezifischen Bedürfnisse von Unternehmerinnen eingeht, ist auch ein Zeichen dafür, dass diese Zielgruppe mit Problemen zu kämpfen hat, die Männer nicht haben und die von der Gesellschaft oft nicht wahrgenommen werden. Dies kann auch allgemeine Probleme dieser Zielgruppe wieder in den Fokus rücken und helfen, gesellschaftspolitische Lösungen (z.B. geringere Einkommen und damit später niedrigere Renten) zu diskutieren.

 

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Last change: 12/19/22.